Letzte Aktualisierung: 17. April 2014, 18:52 Uhr
AACHEN. Ist den Ermittlern der Durchbruch in Sachen Ölanschläge auf Motorradfahrer in der Voreifel und in der Eifel gelungen? Jost Schützeberg, Pressesprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, bestätigte am Donnerstag lediglich, dass man eine Person festgenommen habe.
Nähere Angaben wolle die Staatsanwaltschaft erst Karfreitag machen. Der Verdächtige, der noch am Donnerstagnachmittag verhört wurde, soll nach Informationen der Aachener Nachrichten die Taten bereits gestanden haben. Zudem soll er zugegeben haben, für zahlreiche Hakenkreuzschmierereien in den vergangenen Tagen in der Eifel verantwortlich zu sein. Fieberhaft hat die Polizei in den vergangenen Tagen nach dem Täter gesucht, der im Raum Roetgen, Stolberg, Simmerath und Nideggen Öl auf Fahrbahnen gegossen und Scherben von Leuchtstoffröhren ausgestreut hatte. Jetzt ist der Aachener Polizei offensichtlich ein großer Fahndungserfolg gelungen.
Die Vermutung lag nahe, dass die Anschläge gezielt gegen Motorradfahrer gerichtet sind, da immer Zufahrtsstraßen in die Eifel von den Ölverschmutzungen betroffen waren. "Diese Kreise kann man nicht einfach aus einem Auto auf die Fahrbahn spritzen", so einer der Ermittler. Es müsse sich jemand die Mühe gemacht haben, mit einem Fahrzeug die Tatorte anzusteuern, um dann zu Fuß das Öl aufzubringen. Alle Indizien deuteten von Beginn an auf gezielte Attentate hin. Dabei müssen der oder die Täter in Kauf genommen haben, von Passanten entdeckt zu werden. Die Aachener Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen wegen versuchter Tötung auf. Sie setzte dabei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung.
"Der oder die Täter nehmen stillschweigend in Kauf, dass Menschen verletzt oder sogar getötet werden", sagte Jost Schützeberg in der vergangenen Woche. Deshalb würde wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Aachens Polizeipräsident Klaus Oelze hatte eigens eine Sonderkommission eingesetzt. Die hügeligen Straßen in der Nordeifel sind ein beliebter Treffpunkt für Biker. Die Bewohner haben allerdings ein zwiespältiges Verhältnis zu den Motorradfahrern. Einerseits sind sie beliebte Touristen. Andererseits gibt es bei den Bikern eine kleine Gruppe, die die Straßen der Nordeifel regelmäßig als Rennstrecke missbraucht. Bei Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 200 Stundenkilometer sind die Lärmbelästigungen für viele Anwohner unerträglich geworden.
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